Wie könnte die Zukunft des Agenturalltags mit KI aussehen?

Grit Wolany:

Ich wünsche mir kreative R&D Labs, in denen Menschen und Maschinen zusammen die neuen Möglichkeiten erkunden. Weniger Routine, weniger Frameworks, weniger Klebezettel an der Wand, weniger Meetings. Mehr Zeit. Mehr Ausprobieren. Mehr Rumspinnen. Mehr Spass. Mehr Wow. (Neu Er)Finden statt Suchen.

Patrick «Karpi» Karpiczenko:

Aktuelle Tendenzen verstärken sich weiter: Beratung, Originalität und Geschmack werden wichtiger. Kampagnen werden nicht mehr für die breite Masse oder Zielgruppen konzipiert – sondern für einzelne Konsument:innen. Diese bekommen, dank trainierten KI-Modellen individuell angepasste Werbung serviert: Ein digitalisierter Roger Federer spricht dann Frau Lüscher aus Horgen direkt auf den Gesundheitszustand ihres Pudels an und empfiehlt ihr ein neues schonendes Hundefutter. Politwerbung wird massgeschneidert auf die Hoffnungen und Ängste einzelner Bürger:innen. Agenturen müssen all das koordinieren, iterieren und am Schluss dafür geradestehen. Die Grenze zwischen Technologie und Inhalt verschwindet. Jetzt ist der Moment, um mit den verfügbaren Tools zu spielen. Wer sich heute nicht mit den Möglichkeiten vertraut macht, kann morgen nicht mitgestalten.

Frank Bodin: Zwei Trends bestimmen das Marketing der Zukunft: a) Individualisierung (von der Zielgruppe zur Zielperson), b) Automatisierung (durch die Individualisierung bedingt); vor diesem Hintergrund wird der Effizienzdruck auf bestehende Agenturmodelle zunehmen. Der Königsweg: Nicht die bestehenden Geschäftsmodelle zu optimieren versuchen, sondern völlig neue Geschäftsfelder kreieren.